Ist Ihre Solaranlage sichtlich verschmutzt oder haben Sie sogar einen Leistungsnachlass bei Ihren Erträgen bemerkt? Erfahren Sie hier, wie Sie Ihre PV-Anlage reinigen, um wieder mehr Energie zu produzieren.
Geschrieben von Armin Hirschfeld
Zuletzt aktualisiert: 01.07.2024
Photovoltaikanlagen sind super, weil sie Sonne in Strom umwandeln. Aber mit der Zeit können sie schmutzig werden. Das ist wie bei einem Fenster: Wenn es dreckig ist, kommt weniger Licht rein. Deshalb muss man seine Photovoltaikanlage ab und zu sauber machen. Hier zeige ich Ihnen, wie Sie Ihre Anlage mit einfachen Mitteln selbst sauber machen können.
Lassen Sie uns als erstes abwägen, welche Vor- und Nachteile eine Solaranlagen-Reinigung mit sich bringt:
Vorteile | Nachteile |
---|---|
✅ Mehr Ertrag: Die Anlage wird bis zu 20% mehr Leistung abrufen, abhängig vom Grad der Verschmutzungen. | ❌ Gesundheitliches Risiko aufgrund von Absturzgefahr und möglichen Stromschlägen bei unsachgemäßen Verhalten. |
✅ Bessere Optik: Die Anlage sieht im Anschluss sichtbar schöner aus und glänzt wieder. | ❌ Garantie des Herstellers kann erlöschen, sofern die falschen Reinigungsmittel verwendet werden. |
✅ Eine Sichtprüfung oder Wartung kann mit der Reinigung verbunden werden. | ❌ Potentielle Beschädigung der Module bei fehlerhafter Reinigung. |
Schmutz und Ablagerungen auf den Solarpanels können die Sonneneinstrahlung blockieren und somit die Energieaufnahme und -umwandlung reduzieren. Eigene Vergleichstests haben gezeigt, dass die gereinigten Solarpanels eine um 14 bis 15% höhere Leistung erbrachten als die verschmutzten. Dies unterstreicht eindrucksvoll, wie signifikant sich selbst eine dünne Schicht Schmutz auf die Erträge auswirken kann.
Durch Dreck wie Staub, Pollen oder Vogelkot kann deine Anlage weniger Strom produzieren. Manchmal sogar bis zu 20% weniger Leistung! Außerdem kann zu viel Dreck, besonders Vogelkot, die Anlage beschädigen. Stell dir vor, ein Teil deiner Anlage wird richtig heiß, weil der Dreck die Sonne nicht gleichmäßig durchlässt. Das kann sogar dazu führen, dass die Anlage kaputt geht.
Am besten machst du deine Anlage im Frühjahr sauber. Dann kommt die Zeit, in der die Sonne am meisten scheint, und du willst ja so viel Strom wie möglich ernten. Wähle einen Tag, an dem es bewölkt ist. Wenn die Sonne scheint und die Anlage warm ist, und du kommst mit kaltem Wasser, könnte das aufgrund der Temperaturunterschiede schlecht für die Anlage sein.
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Ja, gerade im Winter, wenn die Sonneneinstrahlung geringer ist, kann jede Maßnahme zur Effizienzsteigerung, wie die Reinigung der Solarpanels, einen spürbaren Unterschied machen. Durch die Maximierung der Energieaufnahme der Panels kann die Gesamtleistung der Anlage auch in den sonnenärmeren Monaten optimiert werden.
Sicherheit zuerst: Ob du dein Dach begehst, solltest du dir gut überlegen. Dafür sind Sicherheitsmaßnahmen wie ein Rettungsgurt oder ein gespanntes Sicherheitsnetz notwendig. Eine Alternative stellt eine Teleskoplanze dar. Mit dieser kannst du einige Dächer in geringer Höhe gut erreichen. Bei größeren Gebäuden ist von einer Reinigung in Eigenregie aufgrund der Sicherheitsvorkehrungen eher abzusehen.
Sanft abspritzen: Fang damit an, die Anlage vorsichtig mit Wasser abzuspritzen. Das nimmt schon mal den größten Dreck weg.
Leicht schrubben: Dann nimm einen Schrubber mit weichen Borsten oder einen weichen Schwamm. Es gibt auch welche mit einem langen Stiel, damit kommst du überall gut hin. Sei dabei so sanft wie beim Autowaschen. Eine Teleskopreinigungsbürste mit Wasseranschluss kann hierbei sehr hilfreich sein.
Auf dem Boden bleiben: Steig nicht auf die Anlage drauf, sonst könntest du sie beschädigen. Und wenn es geht, benutz Wasser ohne viel Kalk, damit keine Flecken zurückbleiben.
Keine Chemie: Es ist wichtig, auf den Einsatz von Reinigungsmitteln zu verzichten, besonders wenn das Wasser von der Reinigung in ein Regenwassersammelsystem zurückgeleitet wird. Meistens sind scharfe Reinigungsmittel gar nicht notwendig. Je weniger man davon einsetzen muss, desto besser für die Oberfläche der Panels. Außerdem sind die chemische Reinigungsmittel sowieso nicht gut für die Umwelt.
Elektrische Anschlüsse prüfen: Solltest du dich dazu entscheiden, selber die Anlage zu reinigen, schau, dass alle elektrischen Anschlüsse sicher sind. Strom und Wasser sind keine Freunde, also sei vorsichtig, dass du nichts elektrisches berührst. Ein defekter Anschluss kann einen Kurzschluss verursachen.
Davon ist abzuraten. Verwende am besten Regenwasser oder entmineralisiertes Wasser. Das ist schonender als hartes Wasser, das Kalk hinterlassen kann. Leitungswasser enthält Mineralien, wie unter anderem Kalk, was wiederum Spuren auf der Anlage hinterlässt. Das beeinträchtigt die Leistung der Anlage.
Die Neigung der Solarpanels hat einen entscheidenden Einfluss auf die Ansammlung von Schmutz und die Notwendigkeit der Reinigung. Panels, die mit einer Neigung von weniger als 10 bis 15 Grad installiert sind, neigen dazu, schneller und stärker zu verschmutzen, da der natürliche Selbstreinigungseffekt durch Regen nicht wirksam ist. Je flacher die Panels, desto höher ist der Reinigungsbedarf.
Das kommt darauf an, wo du wohnst. Auf dem Land, wo es vielleicht Rapsfelder oder staubige Feldwege gibt, wird die Anlage schneller dreckig als in der Stadt. Aber so als Faustregel: Alle drei bis fünf Jahre sollte eine Reinigung dran sein.
Falls du über eine Anlage mit über 12 Grad Neigung verfügst, wirst du deine Solaranlage tendenziell seltener reinigen müssen als wenn sie gar keine Neigung hat, weil das Regenwasser einen großen Teil der Arbeit abnimmt. Meistens ist dein Eingriff nur bei hartnäckigen Verunreinigungen wie Vogelkot oder klebrigen Pollen gefragt.
Der Frühling ist super, weil dann die Sonne anfängt, wieder mehr zu scheinen, und du möchtest ja, dass deine Anlage bereit ist, all das schöne Licht einzufangen. Aber auch während des Jahres, besonders nach einem starken Sturm oder wenn du siehst, dass viel Dreck drauf ist, kann eine Reinigung sinnvoll sein.
Mit diesen Tipps kannst du deine Photovoltaikanlage selbst sauber machen und dafür sorgen, dass sie immer schön viel Strom produziert. Und das Beste: Du sparst Geld und tust gleichzeitig was für die Umwelt.
Denk dran, deine Anlage ist ziemlich robust, aber mit ein bisschen Pflege und Liebe lebt sie länger und macht mehr Strom für dich. So einfach ist das. Mit ein bisschen Wasser, einer sanften Bürste und ein wenig deiner Zeit kannst du dafür sorgen, dass deine Photovoltaikanlage glücklich und produktiv bleibt.
Bei flach aufliegenden Modulen kann es nach Regenfall an den Rändern zur Ansammlung von Regenwasser kommen. Das Regenwasser löst anderen Schmutz, Pollen und Staub vom Modul und trägt es ebenfalls an die Ränder. Deswegen kann es nach einigen Monaten an den Rändern zu starken Ablagerungen kommen.
Sie können diesen Vorgang mithilfe von speziellen Clips vorbeugen oder zumindest verlangsamen. Diese Klammern werden am Rand des Modulrahmens angesteckt. Die Clips haben Öffnungen am oberen Ende und einen Wasserablauf am unteren Ende. Durch die Kapillarwirkung wird so das Wasser am Modul entlang abgeleitet. Das Wasser tropft unterhalb des Solarpaneels ab.
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Damit erhöhen Sie die Stromerzeugung, weil mehr Licht in das Solarmodul eindringen kann und nicht vom Schmutz abgeschirmt wird. Ebenfalls verlängern Sie damit die Lebensdauer Ihrer Solaranlage, weil die Module weniger Witterung ausgesetzt sind.
Eine regelmäßige Reinigung ist trotz der Klammern alle paar Monate fällig. Der genaue Zeitrahmen hängt vom Standort und der Umwelteinflüsse aus der Umgebung ab. Die Klammern erweitern lediglich den Zeitraum, sodass Sie seltener für die Reinigung aufs Dach müssen. Zusätzlich sorgen Sie zwischen den Reinigungsterminen für eine höhere Leistung.
Kann ich meine Anlage betreten?
Versuch, die Anlage nicht zu betreten. Wenn du von einem Dachfenster aus an die Panels kommst, ist das super. Ansonsten versuch, mit einem langen Stiel zu arbeiten. Sei einfach vorsichtig und denk dran: Sicherheit geht vor!
Kann ich einen Hochdruckreiniger für die Reinigung verwenden?
Benutze auf keinen Fall einen Hochdruckreiniger, der könnte die Anlage beschädigen. Verwende stattdessen eine Gartenspritze oder ein Airless-Sprühgerät.
Muss ich jedes Jahr meine Solaranlage reinigen?
Es kommt darauf an. Bei Photovoltaikanlagen mit einer Neigung über Grad reicht der Regen, um den leichten Dreck wegzuspülen. Aber wenn du merkst, dass die Leistung nachlässt, ist es vielleicht Zeit für eine kleine Wäsche. Bei Solaranlagen auf Flachdächern oder Carports sieht das anders aus: Dort sammelt sich schneller Dreck, und du musst vielleicht öfter ran.
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