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Solaranlage

Stromspeicher für PV: Das sollten Sie vor dem Kauf beachten

Viele Hausbesitzer setzen einen Stromspeicher in Kombination mit einer Photovoltaikanlage ein, um eine höhere Autarkie zu erreichen.

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Geschrieben von Armin Hirschfeld

Zuletzt aktualisiert: 01.07.2024

Bei der Anschaffung einer Solaranlage wollen die meisten Hausbesitzer einen Stromspeicher gleich mitkaufen, ganz nach dem Motto: “Wenn schon autark, dann gleich richtig.” Auch wenn der Stromspeicher für die meisten einen emotionalen Wert hat, weil er Ihnen das Gefühl von Sicherheit und Kontrolle gibt, so sollte man doch genau auf die Zahlen schauen, um zu prüfen, wie wirtschaftlich der Speicher tatsächlich für Ihren Energiehaushalt ist. Der ist nämlich gar nicht so rentabel wie die meisten denken.

Grundsätzlich wird der Stromspeicher von den meisten PV-Anlagenbeitreibern dafür genutzt, um die Verbrauchsspitzen mit dem eigenproduzierten Strom abzufedern, also 6-8 Uhr und wieder 18 bis 21 Uhr. Der Eigenverbrauch wird erhöht. Die Autarkie steigt.

Kalkulieren Sie Ihre Photovoltaikanlage mit der größtmöglichen Wirtschaftlichkeit, muss die Größe des Stromspeichers angepasst sein an Ihren Verbrauch. Wie die Berechnung der optimalen Größe funktioniert, für wen ein Stromspeicher eher nicht lohnenswert ist und was es alles zu beachten gibt, schauen wir uns jetzt mal gemeinsam an.

Was kostet ein Stromspeicher?

Der Preis eines Stromspeichers orientiert sich hauptsächlich an der Speicherkapazität und dem Material. Geräte mit 5 kWh gibt es bereits ab 1.500€, und 10 kWh Speicher ab 3.000€. Nach oben ist alles offen. Es kommt immer darauf an, ob Sie auch bereit sind, ein Risiko einzugehen, dass der Speicher eventuell nicht ganz so lange hält, aber dafür günstiger ist.

Bleibatterien sind günstiger als Lithiumbatterien, haben aber einen niedrigeren Wirkungsgrad, das heißt, sie verlieren mehr Energie beim Auf- und Entladen des Speichers. Berechnen Sie genau, ob Sie den Verlust in Kauf nehmen können, wenn Sie sich für eine Bleibatterie entscheiden.

Produkte aus China sind in der Regel auch günstiger als die von deutschen Herstellern. Einigen Hausbesitzern ist der Kauf von lokalen Produkten wichtig, weil sie sich dann mehr auf die Gewährleistung und Garantie verlassen können. Auch der Support bei deutschen Herstellern ist natürlich einfacher, alleine wegen der Sprache.

Die perfekte Speichergröße hängt ab von Ihrer persönlichen Präferenz

Der häufigste Beweggrund für einen Stromspeicher ist der erhöhte Eigenverbrauch und die damit einhergehende gesteigerte Autarkie. Gerade der Nachtverbrauch, also immer dann, wenn die Sonne nicht scheint, wird mit dem Stromspeicher gut aufgefangen, sodass wenig bis kein Netzbezug notwendig ist.

Darüber hinaus gehen die Meinungen über die optimale Speichergröße stark auseinander. Der wesentliche Unterschied ist dabei die Diskussion über Wirtschaftlichkeit vs. Autarkie. Ab einem gewissen Punkt geht mit steigender Autarkie irgendwann die Wirtschaftlichkeit verloren, weil mit steigender Speichergröße auch die Anschaffungskosten mitwachsen.

Das ist aber vielen Hausbesitzern egal, weil sie Notstrom oder schlichtweg größere Reserven für wichtig halten. Andere verzichten auf diese Vorzüge, entweder weil sie einen Stromausfall in Kauf nehmen würden, wenn sich im Gegenzug dafür der Stromspeicher schneller amortisiert.

Viele Anschaffungen lassen sich also mit erhöhter Wirtschaftlichkeit oder schnellerer Amortisierung einer Solaranlage gar nicht begründen, was überhaupt nicht schlimm ist. Viele Hausbesitzer fühlen sich mit einem Stromspeicher einfach wohler. Es hängt eben von Ihrer persönlichen Präferenz ab. In diesem Artikel werden wir deshalb auch das Thema Stromspeicher aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten, damit Sie sich einfacher eine eigene Meinung bilden können.

Wie finde ich meine richtige Stromspeichergröße?

Die perfekte Speichergröße ist individuell. Schön und gut, Armin, aber wie finde ich denn nun die richtige Größe für mich? Wie oben erwähnt, werde ich Ihnen erst die Herangehensweise aus der Wirtschaftlichkeits-Brille zeigen und im Anschluss weitere wichtige Aspekte hinzufügen, welche Sie bei der Speichergröße beachten sollten.

Speichergröße möglichst wirtschaftlich berechnen

Nehmen Sie Ihren Stromverbrauch in der Übergangszeit, also März und Oktober. Das ist die Zeit, wo man den Speicher noch voll bekommt und auch tatsächlich alles verbraucht. Messen Sie dabei explizit, wie hoch Ihr Stromverbrauch während der Nacht ist. Ihr Nachtverbrauch entspricht nämlich Ihrem Grundlastprofil in einem bestimmten Zeitraum.

In dieser Größe sollte sich dann auch der Stromspeicher bewegen. Kleiner sollte er nicht sein, damit man die Grundlast in der Nacht abdecken kann und größer braucht er nicht sein, weil man den Speicher im Winter oftmals gar nicht voll bekommt und tagsüber alle verbrauchenden Geräte sowieso direkt mit dem Strom von der Solaranlage versorgt.

Speichergröße dem persönlichen Nutzungsverhalten anpassen

Für viele andere Hausbesitzer ist die Wirtschaftlichkeit des Stromspeichers zweitrangig. Vor allem bringt der Batteriespeicher diverse Sicherheitsaspekte mit sich wie Ersatzstrom für Notfälle wie z.B. Stromausfälle oder Stromreserven für kurzweilig erhöhte Verbräuche.

Anderen gibt es einfach das Gefühl von Freiheit und Selbstbestimmung, wenn Sie wissen dass Sie zuhause einen gefühlten Speicher haben und jederzeit den eigenen Strom zu entnehmen, wenn sie ihn benötigen und Lust haben. Es geht hier also um mehr Autarkie und Unabhängigkeit vom Netzbetreiber oder Stromversorger.

Bei dieser Kategorie von Argumenten fällt der Stromspeicher größer aus als bei einer Auswahl nach rein wirtschaftlicher Betrachtung. Um diese zusätzlichen Reserven bereitzustellen, benötigt der Speicher mehr Kapazität und erfordert mehr Budget. Auch wenn der Speicher in der Nacht nie richtig entladen wird, ist das für diese Personengruppe völlig in Ordnung.

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Besondere Stromverbräuche mit Stromspeicher abdecken

Es gibt auch den Fall, dass Sie ungewöhnliche Verbräuche haben, zum Beispiel ein E-Fahrzeug, welches tagsüber nicht geladen werden kann oder andere elektrische Geräte, die über Nacht laufen sollen. Bleiben Sie zum Beispiel abends lange auf, sodass Sie während der Nacht überdurchschnittlich viel Energie verbrauchen, dann macht ein größerer Speicher natürlich mehr Sinn für Sie.

All diese besonderen Szenarien gibt es. Achten Sie deshalb auf Verbräuche, die nachts oder zu bestimmten Tageszeiten passieren, wo es Verschattungen auf der PV-Anlage gibt oder andere Energiefresser im Haushalt besonders stark arbeiten, wie z.B. eine Wärmepumpe.

Wenn Sie also einen erhöhten Verbrauch in diesen Situationen haben, wo das elektrische Gerät aus genannten Gründen nicht direkt mit Solarstrom betrieben werden kann, wird ein größerer Stromspeicher wieder interessant, solange Ihre Solaranlage groß genug ist, um den Speicher vollständig zu laden.

Wie lange kann ich einen Stromspeicher einsetzen?

In der Regel halten Stromspeicher zwischen 15-20 Jahre. Danach lässt die Ladefähigkeit nach bis der Speicher sehr unzuverlässig bis gar nicht mehr funktioniert. Sie können sich das ungefähr wie bei Ihrem Handy vorstellen, wo die Batterie nach dem Kauf lange hält, aber bereits nach 1-2 Jahren nur noch 70% der Zeit.

Bei einem Batteriespeicher ist dieser Zeitraum um einiges länger, weil die häuslichen Stromspeicher immer in ihrem Wohlfühlbereich arbeiten. Es wird einiges an Überwachungselektronik verbaut, die das Gerät vor Schäden bewahrt. Daher halten Batteriespeicher auch länger als 10 Jahre, teilweise sogar länger als 20 Jahre.

Der wichtigste Faktor bei der Lebensdauer ist die Anzahl der Ladezyklen, also wie oft die Batterie vollständig auf- und entladen wurde. Das nehmen die meisten Hersteller als Grundlage, um Produktgarantien auf die verkauften Speicher zu geben. Diese können dann 3.000, 6.000 oder sogar 12.000 Ladezyklen betragen.

Andere Anbieter geben eine Zeitwertgarantie, von z.B. 10 Jahren. Wenn der Speicher also im 9. Jahr kaputt geht, erstattet der Hersteller anteilig den Restbetrag. Andere geben 20 Jahre Vollgarantie. Wenn der Stromspeicher nach 19 Jahren den Geist aufgibt, bekomme ich den vollen Betrag zurückerstattet.

Wie wirtschaftlich ist ein Stromspeicher?

Wird ein Stromspeicher nach dem Nachtbedarf dimensioniert, trägt er tatsächlich zur Wirtschaftlichkeit der gesamten Anlage bei. Es gibt einige Faktoren, die bei der Berechnung der Wirtschaftlichkeit eine wichtige Rolle spielen:

  • Anschaffungskosten: Der Preis der Anlage beeinflusst den Amortisierungszeitraum am meisten. Verallgemeinert gesprochen, kann man sagen, je teurer der Stromspeicher pro kWh an Speicherkapazität ist, desto weniger wirtschaftlich wird die Anschaffung. Deshalb ist es wichtig, den Speicher nicht zu groß zu dimensionieren.

    Wenn man den Stromspeicher über eine Förderung bekommt, dann ist es besonders spannend. Bei einem Kaufpreis von 2-3K amortisiert sich der Stromspeicher viel schneller. Mit einem Anstieg des Strompreises zu spekulieren, könnte ein Fehler sein.

  • Grundlast (Verbrauch): Je höher die Grundlast, desto mehr lohnt es sich. Vor allem der Nachtverbrauch ist dabei wichtig. Die Grundlast am Tage kann meistens problemlos direkt mit dem Strom vom Dach versorgt werden. Nachts sieht das anders aus. Da muss die Energie vom Stromspeicher kommen. Wenn Sie das vollständig mit dem Speicher abdecken können und somit keinen Strom aus dem Netz beziehen müssen, wird Ihre Solaranlage wirtschaftlicher.

  • Einspeisevergütung: Je niedriger die Einspeisevergütung, desto mehr lohnt sich der Speicher. Wenn sich das Abgeben des Stroms ins öffentliche Netz nicht mehr rentiert, kann es für Sie wirtschaftlicher sein, wenn Sie stattdessen diesen Strom zeitversetzt selber verbrauchen, statt ihn teuer aus dem Netz einzukaufen. So wird die Anschaffung wirtschaftlicher. Falls Sie in Zukunft gar keinen Strom ins Netz einspeisen wollen, also eine Nulleinspeisung, dann ist natürlich ein Stromspeicher umso interessanter.

Gerade für Familien und Lebensgemeinschaften interessant

Wo man bei einem Single- oder Paar-Haushalt die Energieverbräuche noch einfacher vorhersehen kann, so sieht das bei einer Familie oder Lebensgemeinschaft ganz anders aus. Gerade Kinder nehmen auf die Energieverbräuche wenig Rücksicht. Eine 16 Jährige Tochter wirft einen Pulli in die Waschmaschine, weil der unbedingt gleich sauber sein muss. Der Sohn zockt mit 400W, die Frau oder der Mann kocht gerade und der andere Partner föhnt sich die Haare.

Es kommt bei mehreren Personen im Haushalt häufiger zu unvorhergesehenen Verbräuchen, die sich nicht vermeiden lassen. Menschen machen Fehler. Deshalb wird das eine oder andere Familienmitglied auch nach mehrmaliger Erklärung nicht verstehen, dass der Geschirrspüler tagsüber laufen soll oder die Waschmaschine, Trockner und Wasserkocher nicht gleichzeitig betrieben werden sollen.

Wenn viele elektrische Geräte gleichzeitig laufen, kann das die PV-Anlage teilweise gar nicht aufbringen. Da kann sich ein Speicher lohnen, um diese Spitzen auch tagsüber abzufangen.

Aus diesem Komfortanspruch kommen oft größere Speicher zusammen. Nach dem Prinzip “Grundlast in der Nacht abdecken” ist das natürlich nicht wirtschaftlich. Betrachtet man das aus dem Blickwinkel der häufigen und unregelmäßigen Verbrauchsspitzen, so kann ein Stromspeicher zusätzliche Sicherheit bedeuten, dass nicht unnötig Strom aus dem Netz bezogen wird, wenn es mal notwendig ist. Für solche Situationen kann der Stromspeicher aushelfen.

Stromspeicher mit Wärmepumpe

Bei einer Wärmepumpe kommt man schnell auf die Idee, die Wärmepumpe über Nacht mit dem Stromspeicher zu versorgen. Grundsätzlich ist das möglich. Voraussetzung dafür ist eine ausreichend große Solaranlage. Wenn die Wärmepumpe tagsüber direkt den Strom von der Anlage bezieht und den Großteil des produzierten Stroms verbraucht, wird der Speicher wenig bis gar nicht geladen, sodass über Nacht keine Speicherladung verfügbar ist, um die Wämepumpe zu betreiben. Dafür müsste die Anlage wieder größer sein.

Interessant ist es vor allem in der kalten Jahreszeit, tagsüber die Wärmepumpe überheizen zu lassen und dann die Speicherfähigkeit des Estrichs mit zu nutzen. Unter Umständen können Sie sich damit die Anschaffungskosten eines Stromspeichers sparen.

Stromspeicher mit E-Auto

Das E-Auto sollte man eher nicht aus dem Stromspeicher laden. Am besten laden Sie ihr Elektrofahrzeug direkt mit dem Solarstrom vom Dach. Das liegt daran, dass man doppelte Verluste beim Laden und Entladen der Speicher einfährt. Einmal beim Stromspeicher und danach bei der Autobatterie.

Wenn es allerdings nicht anders möglich ist, dann kann der Stromspeicher Ihnen die nötige Flexibilität verschaffen, um selbst Ihr E-Auto ausreichend zu Laden, wenn es zu einer anderen Uhrzeit nicht möglich war. Das kommt dann eher aus einem Anspruch an Komfort bzw. Sicherheit als ein Bestreben nach größtmöglicher Wirtschaftlichkeit.

Beachten Sie beim Laden aus dem Stromspeicher, dass Sie Ihre Autobatterie niemals auch nur ansatzweise voll bekommen, weil der Batteriespeicher im E-Auto um ein vielfaches größer ist als die gängigen Stromspeicher für den Einsatz im Eigenheim.

Ersatzstrom einberechnen

Ein wichtiges Argument, dass in der Wirtschaftlichkeitsberechnung keine Berücksichtigung findet, ist das Thema Notstromreserve. Für viele Hausbesitzer ist der Stromspeicher ein Mittel zur Absicherung gegen Notfälle wie etwa einem Stromausfall.

Auch wenn es so gut wie nie zu dieser Situation kommt, wollen die meisten Eigentümer sich in Sicherheit wissen, einfach nur für den Fall. Es ist also wie eine Versicherung. Theoretisch rechnet sich eine Versicherung für einen auch nicht, aber es gibt uns ein Gefühl der Sicherheit.

Eine Versicherung hat z.B. auch den Vorteil, dass wir uns tagsüber nicht die ganze Zeit Sorgen machen müssen, irgendwas kaputt zu machen und damit unser ganzes Leben zu ruinieren, wie etwa bei einer Haftpflichtversicherung.

Um einen Ersatzstrom mit vor zu sehen, kalkulieren die meisten Hausbesitzer ihren Speicher um 20 % größer als er wäre, wenn man ihn nur nach der reinen Wirtschaftlichkeitsrechnung plant.

Dank Stromspeicher von variablen Stromtarifen profitieren

Eine fortgeschrittene Strategie ist das Zusammenspiel aus Stromspeicher und einem variablen Stromtarif. Verwendet man nämlich einen variablen Stromtarif, richten sich die Strompreise nach dem Börsenpreis. Dieser kann in bestimmten Situation sogar negativ sein. Das bedeutet, dass ich Geld dafür bekomme, wenn ich Strom aus dem öffentlichen Netz beziehe.

Um davon gleich doppelt zu profitieren, benötige ich einen Stromspeicher. Ich kann nämlich zum einen diesen Fall laden, um den Strom im Nachhinein weiter zu verwenden und bekomme sogar Geld dafür, dass ich diesen Speicher auflade.

Eine Beispielsituation, wann so etwas auftreten kann, ist, wenn es im Winter viel Windstrom durch starken Wind gibt und das Netz dadurch komplett überlastet ist. Damit wieder ein Ausgleich stattfindet, verschieben sich die Preise in den negativen Bereich, so lange, bis das Netz wieder stabil läuft.

Stromspeicher für Direktvermarktung von Solarstrom einsetzen

Eine weitere Methode, um mit dem Stromspeicher tatsächlich mehr Geld zu verdienen, ist die Direktvermarktung. Bei der Direktvermarktung verkaufe ich den Strom nicht über meinen Netzbetreiber, sondern direkt an der Strombörse.

Da der Börsenpreis ständig variiert, möchte ich als Verkäufer, also Photovoltaik-Anlagenbetreiber, den perfekten Zeiten abpassen, wo der Strompreis möglichst hoch liegt. Verkaufe ich in dem Moment möglichst viel Strom, in dem ich den Strom in das öffentliche Netz einspeise, kann ich damit mehr verdienen, als wenn ich bei einem Energieüberschuss den Strom einfach Mit der Einspeisevergütung in das Netz geben.

Damit ich diese Flexibilität habe, benötige ich natürlich einen Stromspeicher, der mir erlaubt, den Strom zeitlich flexibel in das Netz einzuspeisen. Der höchste Strompreis liegt meistens immer morgens und abends, also immer dann, wenn die Sonne nicht scheint. Habe ich nun einen Batteriespeicher, kann ich diesen Umstand ausnutzen und mehr Geld für meinen eingespeisten Strom verdienen.

Gründe, um auf einen Stromspeicher zu verzichten

Um das Thema Stromspeicher von allen Seiten zu beleuchten, wollen wir hier an einem Ort mal die Gründe auflisten, die dagegen sprechen würden, sich einen Stromspeicher anzuschaffen. Das soll Ihnen dabei helfen, leichter eine Entscheidung zu treffen, denn es macht nicht für jeden Betreiber einer Solaranlage Sinn, sich einen Stromspeicher zuzulegen.

  1. Verluste bei Auf- und Entladen (Wirkungsgrad): Bei jeden Ladevorgang verlieren Sie Energie. Der Wirkungsgrad beim Laden liegt bei den marktüblichen Stromspeichern zwischen 70 und 95%. Das heißt, Sie verlieren pro Ladung zwischen 5 und 30% der Energie, welche Sie über den Stromspeicher beziehen.

  2. Zu kleine Solaranlage: Haben Sie eine eher klein dimensionierte Solaranlage, könnte die Leistung der Anlage nicht reichen, um den Stromspeicher ausreichend zu laden, damit dieser effizient verwendet werden kann. Der Fokus sollte deshalb erstmal auf der Größe der Anlage liegen, weil hier lässt sich zunächst einfacher eine gute Wirtschaftlichkeit erreichen. Wenn die Anlage gar nicht so viel produziert, wie man verbraucht, lohnt sich ein Stromspeicher nicht.

    Bedenken Sie, dass ein Stromspeicher zur Erhaltung immer eine gewisse Energiezufuhr benötigt. Ein zu großer Speicher zieht sogar Strom aus dem Netz, weil er sich erhalten will. Das kann Sie viel Geld kosten, vor allem wenn der Strom teuer aus dem öffentlichen Netz bezogen wird.

  3. Zu große andere Verbraucher: Es gibt auch das umgekehrte Szenario, wo Sie zwar eine große Photovoltaikanlage besitzen, aber eben auch energiehungrige Geräte im Haushalt, die den Großteil der produzierten Energie auffressen. Betreiben Sie z.B. eine Wärmepumpe oder Laden Sie Ihr E-Auto mit Solarstrom, dann bleibt nur noch wenig Strom übrig, um einen Stromspeicher ausreichend zu laden, damit er die Grundlast in der Nacht decken kann. Kalkulieren Sie also unbedingt Ihre aktuellen Verbräuche mit ein.

  4. Niedrige Grundlast: Haben Sie grundsätzliche niedrige Verbräuche aufgrund eines sparsamen Lebensstils oder wohnen in einem gut gedämmten bzw. energieeffizienten Haus, dann fällt Ihr Grundlastprofil niedriger aus. Somit wird weniger Energie in der Nacht benötigt. Es kann also auf einen Stromspeicher verzichtet werden oder Sie schaffen sich ein kleineres Modell an, um eine höhere Wirtschaftlichkeit zu erreichen.

  5. Zu wenig Budget: Erlaubt Ihr Budget Ihnen nicht, sich einen Stromspeicher zu kaufen, sollten Sie erstmal darauf verzichten. Einen zu kleinen Speicher zu kaufen ist nicht zielführend. Auf Qualität zu verzichten, ebenso. Sie könnten höchstens schauen, ob es aktuelle Förderungen für Solarstromspeicher gibt. Generell kann ein Stromspeicher auch nachträglich nachgerüstet werden.

Fazit

Rein wirtschaftlich betrachtet, hat der Einsatz eines Stromspeichers in den meisten Haushalten keinen wirklichen Vorteil. Das liegt an den hohen Anschaffungskosten des Batteriespeichers.

Blendet man allerdings die Wirtschaftlichkeit aus, so hat der Stromspeicher doch so einige Vorzüge gegen eine Volleinspeiseanlage, die man nicht ignorieren kann: Notfallreserven, höhere Autarkie und Vorbeugung gegen kurzfristig hohe Verbräuche. Aber auch die Möglichkeit, von negativen Strompreisen oder Direktvermarktung zu profitieren, ist für viele Hausbesitzer ein klarer Pluspunkt beim Stromspeicher.

Insgesamt trägt der Stromspeicher dazu bei, dass der Eigenverbrauch um einiges gesteigert werden kann, womit eine höhere Autarkie und eine Absicherung für Notfälle erreicht werden. Wem also eine möglichst hohe Unabhängigkeit bei der Energieversorgung wichtig ist, der sollte sich einen Stromspeicher anschaffen.

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Man muss trotzdem immer im Hinterkopf bedenken, dass man im Winter den Speicher wahrscheinlich nicht voll bekommen wird. Der Autarkiegrad wird zwar angehoben, aber die wenigsten kommen trotz Stromspeicher auf 85% oder mehr.

Am Ende entscheidet Ihre persönliche Präferenz und Energiestrategie darüber, ob eine Anschaffung eines Stromspeichers für Ihre Solaranlage Sinn macht. Denken Sie immer daran, Ihren Bedarf genau zu berechnen, um nicht zu viel für einen Batteriespeicher auszugeben, den Sie am Ende nicht effizient betreiben können.

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